Preiskalkulation - wie geht das?

cms consulting Beitrag erschienen im Blog der Jungen WIrtschaft Wien 23.Februar 2017

Immer wieder werde ich in meiner Tätigkeit als Unternehmensberaterin damit beauftragt, einen Verkaufspreis für ein Produkt bzw eine Dienstleistung zu ermitteln. Dabei geht es um die Betrachtung eines Preises aus zwei Perspektiven: einmal aus der Marktsicht – was zahlt der Markt? – und andererseits aus der eigenen internen Unternehmenssicht – was muß
denn für ein Preis verlangt werden. Vorallem die zweite Perspektive wird vielfach vernachlässigt. Die eigene Kostensituation zu kennen kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Aber woher erhält man die Daten? Wenn in den Betrieben Kostenrechnung gemacht wird, dann basiert die Preiskalkulation auf den Daten der Kostenrechnung. Das ist in Betrieben, die Produkte herstellen, regelmäßig der Fall. Aus den Aufzeichnungen sind die einzelnen Kosten die bei der
Herstellung des Produktes anfallen zu entnehmen. Einerseits sind das Materialien, die zur Produktion notwendig sind und auch Löhne die dafür zu bezahlen sind. Andererseits gibt es noch Materialkosten, die nicht eindeutig einem Stück zugeordnet werden können, sogenannte Materialgemeinkosten. Ebenssolche Kostenpositionen gibt es auch bei der
Fertigung zB die Abschreibungen der Produktionsmaschinen. Insgesamt wird die Summe dieser Kosten als Herstellkosten bezeichnet. Darüber hinaus sind aus den Saldenlisten einer ganzen Periode, maximal 12 Monaten, die Vertriebskosten – Porti, Transporte usw. – entnehmbar ebenso die Verwaltungskosten – alle anderen Kosten wie zB die Unternehmensberatung aber auch Miete, Telefon, Internet udgl. Die Summe aus Herstellkosten und Verwaltungs- und Vertriebskosten sind die Selbstkosten des Betriebes bei der Herstellung des Produkts. Diese Selbstkosten sind um einen Gewinnanteil zu erhöhen. Es gibt Branchen in denen ist die Summe aus Selbstkosten und Gewinnanteil der Nettoverkaufspreis der nur noch um den Umsatzsteuerbetrag zu erhöhen. Sollte in der Branche aber Rabatte üblich sein und auch Skonti gewährt werden, so sind diese bei der Preiskalkulation bereits zu berücksichtigen. So stellt die Summe aus Selbstkosten und Gewinn den um das Skonto verringerten Betrag dar und danach ist der Betrag jener um den Rabatt
verringerte um den Rabatt zu erhöhen. Erst dann liegt der Nettoverkaufspreis vor, der um die gesetzliche Umsatzsteuer zu erhöhen ist um den Bruttoverkaufspreis zu erhalten. Also jener Verkaufspreis, der dem Kunden bekannt gegegeben wird bzw als Listenpreis oder Angebotspreis zu verstehen ist. Und erst jetzt kommt die Frage, wie passt der interne Verkaufspreis mit dem Marktpreis zusammen?
Wie aber ermittelt man den Verkaufspreis in einem Dienstleistungsunternhmen?